Er bestritt das auch stets vor dem Schwurgericht. Turpal I. meinte, er werde verwechselt, er habe in Syrien zwei oder drei Mal das Grab seines Schwagers besucht. Der Tschetschene war 2004 als Flüchtling nach Österreich gekommen und soll auch vom radikalislamistischen „Hassprediger“ Mirsad O. für den IS rekrutiert worden sein. O. , der von Leonhard Kregcjk anwaltlich vertreten wurde, soll mehrere junge Männer dazu gebracht haben, für den IS in Syrien in den Krieg zu ziehen, darunter den zum Islam konvertierte Steirer und einen jungen Tschetschenen, der im Mai 2013 bei Kampfhandlungen ums Leben kam. Der 32-jährige Steirer war mit 17 zum Islam konvertiert, weil er sich in eine Muslima verliebt hatte. In weiterer Folge radikalisierte er sich, ebenfalls angespornt von den Predigten und Vorträgen von Mirsad O. Im September 2013 reiste er mit seiner Frau und dem gemeinsamen drei Monate alten Sohn an die türkisch-syrische Grenze. Während Frau und Kind in der Türkei blieben, setzte der Mann nach Syrien über, wo er bereits von IS-Kämpfern erwartet, in ein Haus gebracht und mit einer Kalaschnikow ausgestattet wurde. „Ich hab‘ damals nicht gewusst, was Kampfhandlungen bedeuten, was Krieg bedeutet“, schilderte der geständige Angeklagte. Seine ursprüngliche Bereitschaft, für den IS gegen das Assad-Regime zu kämpfen, schwand jedoch rasch, als seine Truppe von Kampfjets bombardiert wurde. „Ich hätte auch tot sein können“, sagte er am letzten Prozesstag. „Von dem Tag an war für mich klar, dass ich so schnell wie möglich raus will.“ An Kampfhandlungen hat er nie teilgenommen.