Diskussion Man denkt an Gorkis „Nachtasyl“ und an die Dramen Gerhart Hauptmanns. Alexander Zeldin hat für sein Stück „Faith, Hope and Charity“ eine Volksküche naturgetreu nachbauen lassen - mit Rollladentheke, Tischen, Gerümpel und sogar einem für Rauchpausen genutzten kleinen Innenhof. Der Regen tropft durch das undichte Dach. Das Wetter ist trist, doch die Situation der meisten, die hierherkommen, ist noch trister. Und doch wird hier nicht nur gegessen, sondern auch gesungen. „Faith, Hope and Charity“ ist das 2019 uraufgeführte Schlussstück einer Trilogie der Ungleichheiten („The Inequalities“), die Zeldin 2014 mit „Beyond Caring“, einem Stück über Leiharbeiter in der Nachtschicht einer Fleischfabrik, begann und 2016 mit dem in einer Einrichtung für temporäres Wohnen spielenden „LOVE“ (ab 2. September bei den Wiener Festwochen zu Gast) weiterführte. Diese Theaterabende haben den 1985 geborenen Regisseur und Autor zu einem gefeierten Dokument