Als Günter Eich vor einem halben Jahrhundert aufgefordert wurde, seine Poetik offenzulegen, entledigte er sich der lästigen Pflicht mit einer knappen Wunschliste. Seiner Neigung zur Wortkargheit folgend, verwies er zuallererst auf die Kunst, sich zu verbergen: auf „Gedichte, in denen man sich ausdrückt und zugleich verbirgt“. Bereits in seinem 1964 publizierten Band „Zu den Akten“ hatte Eich die Verborgenheit zu seinem Lieblingsdomizil erhoben: „Wo die Beleuchtung beginnt, / bleibe ich unsichtbar. / Aus Briefen kannst du mich nicht lesen / und in Gedichten verstecke ich mich.“ Dieses poetische Versteck hat Günter Eich in seinen letzten Lebensjahren nicht mehr verlassen. Mit Hilfe seines unlängst verstorbenen Schweizer Freundes Heinz G. Schafroth gelang es Eich sogar, die Spuren zu seiner letzten Ruhestätte zu verwischen. Als er am 20. Dezember 1972 in einem Salzburger Krankenhaus gestorben war, wurde er nicht etwa in Lenggries in Oberbayern beerdigt, wo er gemeins
Die gefürchtetste unter allen Seuchen war die Pest. Die erste größere Pestepidemie befiel bereits seit dem Jahr 160 n. Chr. große Teile des Römischen Reiches. Im Lauf der folgenden Jahrhunderte brach sie immer wieder aus. Zu den größeren Epidemien zählte im 6. Jahrhundert die Justinianische Pest, eine zur Zeit des oströmischen Kaisers Justinian (527565) ausgebrochene Pandemie, die erstmals 541 in Ägypten von den damaligen Chronisten erwähnt wurde und sich über Konstantinopel im gesamten spätantiken Mittelmeerraum verbreitete.
Über ein halbes Jahrtausend schweigen die Quellen in Mitteleuropa dann weitgehend über die Pest. Es gab sie wohl auch in dieser Zeit, aber sie trat nur vereinzelt lokal oder regional auf. Andere ansteckende Krankheiten wie die Lepra oder zeitweilig auch die Malaria wurden als bedrohlicher empfunden.