Kolumne zur Bundestagswahl: Wie Anja Weisgerber zur Ulknudel wurde
Nicht alles, was Politikerinnen und Politiker so im Wahlkampf von sich geben, ist brauchbar. Dass es auch anders geht, beweist die CSU-Abgeordnete aus Schweinfurt. von Michael Czygan
0 Kommentare Wahlprogramme und Broschüren mit bunten Bildchen sind ja schön und gut: Was aber wirklich zählt am Infostand, sind die kleinen Wahlgeschenke. Die Unterfranken-Karte, die die Grünen vor vielen Jahren verteilten, der gedruckte Straßenbahn-Fahrplan, mit dem einst eine gewisse Pia Beckmann um ihre Wiederwahl als CSU-Oberbürgermeisterin von Würzburg warb, sie tun bis heute gute Dienste. Und erst neulich beim Grillfest kam die hölzerne Doro-Bär-Zange von 2013 wieder zu Ehren - passend zur schwarz gewordenen Wurst.
Vorbilder für Frauen, die ihr Leben selbstbestimmt führen und in ihrem Beruf anerkannt sind, gab es über Jahrhunderte nur wenige. Eine von ihnen wird am 1. Juli 100 Jahre alt: Hertha Fuchs. Als engagierte Musiklehrerin am vormaligen Schönborn-Gymnasium war sie über mehrere Jahrzehnte Vorbild für tausende junge Würzburgerinnen.
Geboren in Ludwigshafen am Rhein nahm Fuchs zunächst Gesangsunterricht bei der bekannten Konzert- und Oratorien-Sängerin Henriette Klink-Schneider. Schneider war eine der ersten Professorinnen am Bayerischen Staatskonservatorium der Hochschule für Musik.
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Lehrerin an der Schönbornschule
Nach ihrer Gesangsausbildung studierte Hertha Fuchs Musik auf Lehramt. Kurz darauf bot ihr die Gründungsdirektorin der Schönbornschule, Dr. Ida Wallner, eine Stelle an: Nach einem kurzen Gespräch stand fest: Wir sind uns sympathisch und Stadtschulrat Dr. Franz Holzheimer stellte mich zum September 1957 ein , so die Jubilarin.