Bogotá/Barranquilla. Die ersten zwei Monate der landesweiten Proteste in Kolumbien wurden am 28. Juni von Tausenden gefeiert und zum Anlass genommen, eine Bilanz zu ziehen. Im ganzen Land kam es erneut zu massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens und zu Auseinandersetzungen. Die Demonstrant:innen forderten Gerechtigkeit für die mehr als 70 getöteten Menschen, Hunderte Verschwundene und Tausende Verletzte durch die Einsätze von Polizei, Militär und Paramilitär.
Diese Bilanz führte wohl auch zum Rücktritt des Sicherheitsministers in der Hauptstadt Bogotá. Hugo Acero Velásquez gab zwar offiziell persönliche Gründe an, aber es häufen sich Berichte über seine Kritik am Vorgehen der Polizeieinsätze gegen den Protest. Neuer Minister wird nun Anibal Fernandez de Soto, ehemaliger stellvertretender Innen- und Verteidigungsminister.