Die islamisch-konservative Ennahda, die größte Partei im Land, sprach von einem „Staatsstreich“. Die Tunesier würden die Erfolge ihrer „Revolution“ aber verteidigen, teilte Ennahda-Chef Rached Ghannouchi auf Facebook mit - offenbar in Bezug auf die arabischen Aufstände von 2011. Es handle sich um einen „Putsch“ gegen die Verfassung. Am Abend gab es Berichte über Angriffe auf mehrere Büros der Partei. In Tunis verhinderte die Polizei einen Angriff auf deren Parteizentrale. Ghannouchi selbst wurde am Montagmorgen von der Armee daran gehindert, das Parlamentsgebäude zu betreten. „Ich bin dagegen, alle Macht in den Händen einer Person zu bündeln“, sagte Ghannouchi vor dem Parlamentsgebäude.
Die politische Krise in Tunesien erreicht einen neuen Höhepunkt. Präsident Kais Saied entließ am Sonntag Ministerpräsident Hichem Mechichi und ordnete an, das Parlament müsse seine Arbeit einstellen. Die Immunität der Abgeordneten werde aufgehoben, erklärte der Präsident des nordafrikanischen Landes und drohte für den Fall gewaltsamem Widerstands mit einem Einsatz der Armee. Tausende Tunesier hatten der Regierung Untätigkeit im Kampf gegen die Corona-Pandemie vorgeworfen. Tunesien erlebt derzeit einen starken Anstieg der Corona-Fallzahlen, die Impfungen kommen nur langsam voran.
In der Hauptstadt Tunis drückten Saieds Anhänger nach seiner Entscheidung mit Hupkonzerten ihre Unterstützung aus. Auch größere Demonstrationen, zu denen Aktivisten in den sozialen Medien aufgerufen hatten, fanden am Sonntag statt. Der Großteil der Proteste richtete sich gegen gemäßigte islamistische Ennahda-Partei, die größte im Parlament. Wir sind von ihnen befreit worden , sagte Lamia
Diskussion Die politische Krise in Tunesien spitzt sich weiter zu. Präsident Kais Saied hat am Sonntag nach gewaltsamen Protesten in mehreren Städten des Landes Ministerpräsident Hichem Mechichi entlassen und angeordnet, dass das Parlament seine Arbeit einstellt. Die Immunität der Abgeordneten werde aufgehoben, erklärte der Präsident des nordafrikanischen Landes und drohte für den Fall gewaltsamem Widerstands mit einem Einsatz der Armee. „Viele Menschen wurden mit Heuchelei, Verrat und Raub um die Rechte des Volkes betrogen“, sagte Saied. Er warne davor, zu Waffen zu greifen. „Wer eine Kugel abfeuert, dem werden die Streitkräfte mit Kugeln antworten.“ Er kündigte an, die Regierungsgeschäfte an der Seite eines neuen Ministerpräsidenten zu übernehmen. Parlamentspräsident Rached Ghannouchi sprach in einer ersten Reaktion von einem Staatsstreich.
Tunesien - Eskalation im arabischen Vorzeigeland wienerzeitung.at - get the latest breaking news, showbiz & celebrity photos, sport news & rumours, viral videos and top stories from wienerzeitung.at Daily Mail and Mail on Sunday newspapers.
Tunesien: Präsident Saied entlässt Regierungschef
Ihre Suche in FAZ.NET Aktualisiert am In Tunis demonstrieren Menschen am Sonntag gegen die Regierung und die Ennahda-Partei. Bild: Jdidi Wassim/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa Der monatelange Machtkampf in Tunesien eskaliert. Präsident Saied greift durch und hat offenbar Rückendeckung des Militärs. Er betont, die Verfassung gebe ihm das Recht dazu. Seine Gegner sprechen von einem Putsch. 2 Min. Weitersagen abbrechen
Tunesiens Präsident Kais Saied hat Ministerpräsident Hichem Mechichi in einem überraschenden Schritt seines Amtes enthoben und die Arbeit des Parlaments vorerst ausgesetzt. Er selbst werde die Regierungsgeschäfte gemeinsam mit einem neuen Ministerpräsidenten übernehmen, kündigte Saied am Sonntagabend nach einem Krisentreffen mit Vertretern von Militär und Sicherheitsbehörden an. Zudem werde die Immunität sämtlicher Abgeordneter aufgehoben. Die Arbei