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Steffen Jost, Historiker und Programmdirektor der Alfred Lan­de­cker Foundation, hält solche neuen Formate für wichtig. „Erinnerungskultur muss am Puls der Zeit bleiben und kann sich nicht nur auf einer Top-down-Erinnerungskultur in Schulen oder Museen ausruhen. Innovative Geschichtsvermittlung birgt das große Potenzial einer freiwilligen Beschäftigung mit unserer Vergangenheit“, sagt er. Doch das bedeute auch, Kompromisse zu machen und sich neuen Nutzungsgewohnheiten zu stellen, ohne dabei die Frage nach einer adäquaten Vermittlung aus den Augen zu verlieren.
Es bleibt ein Balanceakt
Wie schwierig dieser Balanceakt sein kann, zeigt das Beispiel des aktuellen Instagram-Projekts „Ich bin Sophie Scholl“ von Bayerischem Rundfunk und Südwestrundfunk. Auf der Social-Media-Plattform zeigt Sophie Scholl, gespielt von Luna Wedler, die letzten Monate ihres Lebens: das Studium in München, die Beziehung zu ihrem Freund Fritz, das Verhältnis zu ihrem Bruder Hans, den Widerstand der Weißen Rose. Zehn Monate lang, in Echtzeit erzählt, hochkant gefilmt, mit Zeichnungen und Bildern ergänzt, mal sind es echte Zitate, mal Fiktion.

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