Diskussion
Südafrika ist derzeit wieder in den internationalen Schlagzeilen. Gewalttätige Proteste und Plünderungen nach der Inhaftierung von Ex-Präsident Jacob Zuma, der einer Vorladung wegen Korruptionsvorwürfen während seiner Amtszeit (2009-2018) nicht gefolgt war, haben zahlreiche Todesopfer gefordert. Mitten hinein in den einstigen Kampf gegen Apartheid und in den Aufbruch in Gleichberechtigung und Unabhängigkeit des Landes führt „Und immer wieder aufbrechen“ von Sisonke Msimang.
Das im Original 2017 als „Always Another Country. A Memoir of Exile and Home“ erschienene Buch ist in der deutschen Übersetzung von Tatjana Kruse soeben im Innsbrucker Haymon Verlag herausgekommen. Es ist kein Roman sondern Msimangs Lebensgeschichte. Diese ist mit der jüngeren politische Geschichte Südafrikas untrennbar verbunden. Ihre Eltern waren Freiheitskämpfer im Exil, sie selbst wurde in Swasiland geboren und folgte den Eltern in immer neue Etappen nach Sambia, Nairobi und Kanada, ungeduldig darauf wartend, endlich selbst am Aufbau eines demokratischen, nicht von Unterdrückung und Rassenhass gezeichneten Staates mithelfen zu können. Als sie Südafrika das erste Mal betritt, ist sie als Inhaberin eines kanadischen Passes Fremde im eigenen Land.