Hass im Netz: "Es ist wichtig, nicht wegzuschauen"
Wie können wir Hass im Netz begegnen, um zu einer konstruktiveren Diskussionskultur beizutragen? Wo finden Betroffene von digitaler Gewalt Hilfe? Und wann und wie können wir Hassbotschaften zur Anzeige bringen? Eine Expertin klärt auf.
Beleidigungen, Hetze, falsche Behauptungen: Wer sich in den Kommentarspalten sozialer Netzwerke umschaut, kann schnell das Gefühl bekommen, dass es kaum Postings gibt, unter denen die Stimmung nicht kippt. Statt konstruktiv zu diskutieren, gehen einzelne Userinnen und User andere Menschen an, das eigentliche Thema des Beitrags wird häufig zur Nebensache.
Das Ergebnis: verhärtete Fronten, Wut und sogar Angst. Das legt auch eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen nahe: Mehr als die Hälfte der Frauen und 33 Prozent der Männer sagen, dass sie sich vor Hass-Botschaften fürchten. 77 Prozent der 1.007 befragten Personen geben an, dass sie wütend werden, wenn sie solche Situationen beobachten. Und das ist immer häufiger der Fall: Die Wahrnehmung von Hass im Netz ist der Studie nach in den vergangenen zwölf Monaten weiter gestiegen.