Vor mehr als einem Jahr hat die katholische Deutsche Bischofskonferenz sich zu einer gemeinsamen Erklärung im Kampf gegen sexuellen Missbrauch durchgerungen. Doch die Umsetzung der Vereinbarungen lässt zuweilen noch auf sich warten. Foto: Nicolas Armer/dpa
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, wird am Samstag, 17. Juli, in Garching erwartet. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Bonn.Die Betroffeneninitiative „Eckiger Tisch“ hat die Geduld mit der katholischen Kirche verloren und fordert staatliche Eingriffe bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals. „Es ist ein Skandal, dass es bis heute weder eine Beratungs- und Anlaufstelle für die Opfer der Kirche gibt noch eine Finanzierungslösung für die Selbsthilfe- und Selbstorganisationsversuche,
Missbrauchsaufarbeitung: Opferinitiative «desillusioniert»
Stand: 08:21 Uhr | Lesedauer: 3 Minuten Vor mehr als einem Jahr vereinbarten die katholischen Bistümer in Deutschland, unabhängige Kommissionen zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen einzurichten. Nachdem die Bischofskonferenz nun einen Zwischenstand präsentiert hat, verlieren Betroffene die Geduld. Anzeige
Bonn/München (dpa) - Die Betroffeneninitiative «Eckiger Tisch» hat die Geduld mit der katholischen Kirche verloren und fordert staatliche Eingriffe bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals. «Es ist ein Skandal, dass es bis heute weder eine Beratungs- und Anlaufstelle für die Opfer der Kirche gibt noch eine Finanzierungslösung für die Selbsthilfe- und Selbstorganisationsversuche, mit denen Betroffene seit 2010 sich versuchen Gehör zu schaffen», sagte der Sprecher der Initiative, Matthias Katsch, der Deutschen Presse-Agentur.
Missbrauchsaufarbeitung: Opferinitiative desillusioniert
Die Betroffeneninitiative Eckiger Tisch hat die Geduld mit der katholischen Kirche verloren und fordert staatliche Eingriffe bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals. Es ist ein Skandal, dass es bis heute weder eine Beratungs- und Anlaufstelle für die Opfer der Kirche gibt noch eine Finanzierungslösung für die Selbsthilfe- und Selbstorganisationsversuche, mit denen Betroffene seit 2010 sich versuchen Gehör zu schaffen , sagte der Sprecher der Initiative, Matthias Katsch, der Deutschen Presse-Agentur. Wir sind enttäuscht und desillusioniert über die Geschwindigkeit, mit der Aufarbeitungsprojekte in der katholischen Kirche auf den Weg gebracht werden , betonte er. Und: Der Staat weigert sich, Verantwortung für die Aufarbeitung zu übernehmen für Verbrechen, die unter seinen Augen geschahen, und die nach staatlichen Regeln oftmals verjährt sind.