Corona-Lockerungen in Großbritannien: Schlittert das Land ins Covid-Chaos?
Umstrittener Tag der Freiheit Schlittert England ins Covid-Chaos? Boris Johnson unter Beschuss 19.07.2021, 08:06 Uhr | Benedikt von Imhoff, dpa
Boris Johnson: Großbritanniens Premierminister will sich wegen Kontakts zu seinem erkrankten Gesundheitsminister nun doch in Selbstisolation begeben. (Quelle: Jonathan Brady/PA Wire/dpa) Redaktion
Der britische Premier setzt für die Zeit nach dem Ende der Corona-Maßnahmen in England auf Selbstverantwortung der Menschen. Doch die Briten sind frustriert von den widersprüchlichen Ansagen und dem Verhalten der Regierung.
Für den britischen Premierminister Boris Johnson hätte das Wochenende vor dem als Freedom Day bezeichneten Ende fast aller Corona-Maßnahmen in England kaum schlechter laufen können. Ausgerechnet Gesundheitsminister Sajid Javid steckte sich mit dem Coronavirus an – und das obwohl er zweifach geimpft ist.
Menschen mit Mund-Nasen-Schutz in London. Foto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa
London (dpa) - Es hätte das glorreiche Ende der «Einbahnstraße Richtung Freiheit» sein sollen: Menschen, die sich in den Armen liegen, in vollen Clubs die Nacht durchtanzen und die Masken fallen lassen.
So die Vision von Boris Johnson, der über Monate hinweg seinen «vorsichtigen, aber unumkehrbaren Weg» pries, an dessen Ende der langersehnte «Freedom Day» stehen sollte. Diesen Tag der Freiheit erlebt England nun auch - doch von Vorsicht kann keine Rede mehr sein. Und im Fall von Boris Johnson auch nicht von Freiheit. Der Premierminister ist als enger Kontakt seines infizierten Gesundheitsministers seit dem Wochenende in Quarantäne.
Die
England steigen weiter dramatisch an - trotzdem sind am Montag (19.07.2021) in England fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben worden. Weder das Tragen von Masken noch Abstandsregeln oder zahlenmäßige Beschränkungen für Veranstaltungen sind im größten britischen Landesteil fortan vorgeschrieben.
Corona-Regeln, Maskenpflicht und Co. in England aufgehoben zum Freedom Day
Premierminister
Boris Johnson setzt auf die Eigenverantwortung der Menschen. Doch Experten warnen, dass die Situation trotz hoher Impfquote außer Kontrolle geraten könnte. Bereits jetzt werden täglich zum Teil mehr als 50.000 Fälle registriert - beinahe so viele wie zum Höhepunkt der zweiten Welle zum Jahreswechsel.
Welt
Englands «Freedom Day» und das drohende Chaos Erschienen am 19.07.2021 Ein Partygänger springt in einem Londoner Nachtclub kurz nach dessen Wiedereröffnung auf die Tanzfläche. Foto: Alberto Pezzali
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Larissa Schwedes und Christoph Meyer, dpa
Die Clubs sind voll, die Straßen auch. Auf den ersten Blick sieht England aus wie ein Land, das das Virus hinter sich gelassen hat. Doch das Ende der Pandemie könnte kaum weiter entfernt sein.
England hebt fast alle Corona-Beschränkungen auf - „Freedom Day“ oder „Chaos Day“?
„Freedom Day“ oder „Chaos Day“?
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England hebt fast alle Corona-Beschränkungen auf
Die Nachtclubs des Landes öffnen zum ersten Mal seit 17 Monaten wieder, da fast alle Vorschriften zum Coronavirus aufgehoben werden sollen.
Foto: dpa/Alberto Pezzali
London In England sind am Montag trotz steigender Corona-Infektionszahlen die meisten Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. Premierminister Boris Johnson mahnt die Briten zur Vorsicht. Er selbst gibt dabei aber nicht unbedingt das beste Beispiel ab.
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Trotz dramatisch steigender Infektionszahlen sind am Montag in England fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben worden. Weder das Tragen von Masken noch Abstandsregeln oder zahlenmäßige Beschränkungen für Veranstaltungen sind im größten britischen Landesteil fortan vorgeschrieben.