Autor über Gasthaussterben: „Es gibt eine große Sehnsucht“
Überall sterben Gasthäuser, heißt es. Aber stimmt das? Erwin Seitz hat nachgeforscht und sagt: Nie war das Gasthaus zeitgemäßer als heute.
Der historische Holzstich zeigt das Gasthaus Bratwurstglöckle in Nürnberg um 1880 Foto: H.Tschanz-Hofmann/imago
taz am wochenende: Herr Seitz, seit Jahren ist vom Gasthaussterben die Rede. Sie haben ein Buch geschrieben und erzählen darin, es stehe eine neue Blüte des Gasthauses an. Wie kommen Sie denn darauf?
Erwin Seitz: Es lassen sich parallele Entwicklungen verfolgen. Das Gasthaussterben ist real. Viele Wirte finden keine Nachfolger mehr – und wenn sie welche finden, haben die oft nichts gelernt. Aber überall dort, wo junge Leute mit einer guten Ausbildung und einem gastronomischen Konzept ein Gasthaus gründen oder übernehmen, stoßen sie auf große Sehnsucht.
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