Größer könnte der Kontrast kaum sein: Unmittelbar nachdem der Schriftsteller Matthias Politycki eine Woche lang durch das Oldenburger Land gestromert war, ist er nach Japan geflogen und hat seine Tage in der Millionenstadt Osaka verbracht. Dort, aus der Ferne, hat er dann seinen Text Wo ist überhaupt noch Provinz? geschrieben, er versammelt darin Beobachtungen aus dem Oldenburger Land, von Osaka aus betrachtet.
Politycki liebt Osaka, so schreibt er, auch wenn die Stadt in mancherlei Hinsicht provinzieller ist als das Oldenburger Land . Das ist seine These: Provinzialismus habe sich gelöst von der Provinz, man finde ihn durchaus zuhauf auch in den Metropolen - in der Alltäglichkeit der dortigen Verrichtungen, in einer gewissen Engstirnigkeit, in der Eintönigkeit des Megalomanen. Wiederum gingen der Regionalismus einer Provinz - der ja noch längst kein Provinzialismus ist - mitunter bestens Hand in Hand mit der Globalisierung, so Politycki.