Der neue Direktor heisst Dani Dayan. Er ist ex-Diplomat und ehemaliger Siedler-Führer.
Dani Dayan, der ehemalige israelische Generalkonsul in New York und ex-Anführer der Westbank-Siedler, ist zum Vorsitzenden des Jerusalemer Holocaust-Museums «Yad Vashem» gewählt worden. Die Frage, wer die Nachfolge von Avner Shalev antreten würde, war längere Zeit Gegenstand einer Kontroverse gewesen, die nun gelöst zu sein scheint. Shalev gibt sein Amt nach 27 Jahren ab. Das meldete die «Jerusalem Post». Noch letztes Jahr hatte sich der damalige Premierminister Binyamin Netanyahu dafür eingesetzt, dass Effi Eitam, ein ex-General und extrem rechts gerichteter Politiker Shalevs Nachfolge antreten würde. Eitam war aber in wachsender Kritik, vor allem gemässigter Kreise und Vertreter des politischen Zentrums geraten, nachdem er 2006 dazu aufgerufen hatte, «israelische Araber aus dem politischen System auszuschiessen». Seine Kandidatur trug deswegen keine Früchte. Die Nachricht von Dayans bevorstehender Ernennung wurde vor allem von den Kreisen befürwortet, die sich gegen Eitam gewehrt hatten. In den vier Jahren als Diplomat in New York bis Ende letzten Jahres hatte Dayan sich den Ruf erworben, ein «Brückenbauer» zu sein und sich für den religiösen Pluralismus und die Rechte von Minderheiten einzusetzen. Mickey Gitzin, der israelische Direktor des progressiven New Israel Fund, sagte, Dayan solle nicht disqualifiziert werden, weil er ein Siedler sei. Seine Wahl an die Spitze von «Yad Vashem» muss noch von der israelischen Regierung genehmigt werden.