Der tiefe Wunsch, den Umständen zu entfliehen
Tief sitzt der Wunsch des Menschen, seinen Umständen zu entfliehen, die Welt zu erleben und das Erlebte zu dokumentieren – damals per Diaabend, heute per Instagram. „Mir scheint“, schrieb schon der rastlose Charles Baudelaire, 1821 in Paris geboren, „dort, wo ich nicht bin, wäre ich glücklich.“ Er träumte von einem Ort, an dem „Ordnung nur und Schönheit, Luxus, Stille und Wollust“ herrschen. „Fern! Fern! Der Schmutz hier ist aus unser’n Tränen!“ Nun ist die Autobahn 7 keine Terra incognita und die übermüdete Kleinfamilie vor Sonnenaufgang am Flughafen Düsseldorf auf dem Weg nach Palma de Mallorca kein Pioniertrupp im Geiste Alexander von Humboldts. Die Magie des Reisens aber ist auch in einer erschlossenen Welt noch spürbar.