Gareth Southgate, Englands Trainer, lief hinüber zu Roberto Mancini, seinem italienischen Kollegen. Um ihm zu gratulieren. Es war sein erster Weg, nachdem er gerade seinem eigenen Gespenst wieder begegnet war, weswegen es Southgate niemand übel genommen hätte, er wäre schreiend fortgerannt aus dem Wembley-Stadion in London. 1996 hatte er als Profi den entscheidenden Elfmeter bei der Europameisterschaft im Halbfinale gegen Deutschland verschossen, nun war er der Trainer einer Mannschaft, die auf höchstdramatische Weise den EM-Titel verpasst hatte. Ebenfalls nach
Shoot out.
Wie viele Traumata kann eine Nation in nur einem Turnier besiegen? Vielleicht nur eins. Erst warfen die Engländer Deutschland raus im Achtelfinale - nun aber war Schluss. Um Southgate herum verstummten die englischen Fans. Kann ein ganzes Stadion in Schockstarre verfallen? Die Kamera fing Prinz William ein, er starrte in die Luft. Neben ihm sein Sohn, George Alexander Louis of Cambridge, 7 Jahre alt. Der kleine Prinz weinte. Eines Tages wird ihm vielleicht das ganze britische Empire Untertan sein, aber das war nun kein Trost. Nur die Queen, sie war gar nicht da.