23.06.2021 | aktualisiert: 23.06.2021 20:02 Uhr Tausende ausländische Kämpfer, Streit über die rechtliche Grundlage für Wahlen, Misstrauen unter Politikern und Milizen: In Reichweite ist ein dauerhafter Frieden in Libyen noch lange nicht. Der ölreiche Wüstenstaat steckt tief in den Nachwehen jahrelanger Kämpfe - erneute Gefechte nicht ausgeschlossen. Anderthalb Jahre nach einer internationalen Konferenz in Berlin zum Konflikt haben Bundesregierung und UN zum nächsten Treffen geladen, auch „Berlin II” genannt. Die wichtigsten Fragen: Worum geht es im Libyen-Konflikt? Libyens Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi war vor zehn Jahren mit westlicher Hilfe gestürzt worden. Daraufhin brach ein Machtkampf verschiedener politischer Lager und verbündeter Milizen aus. Die international anerkannte Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch mit Sitz in Tripolis stand einer Regierung im Osten gegenüber, verbündet mit dem mächtigen General Chalifa Haftar. Beide Seiten und verbündete Milizen kämpften um Macht und Einfluss. Militärisch hat sich die Lage aber abgekühlt. Größere Gefechte gab es seit einem Jahr nicht, seit Oktober gilt eine Waffenruhe.