Eigentlich erzählt Ihr Roman eine Art Erfolgsgeschichte, ein Über-sich-selbst-hinauswachsen , aber er ist trotzdem so traurig. Was soll die Erzählung in den Menschen, die sie lesen, erwecken? Hoffnung? Gerechtigkeitssinn? Aufklärung?
Für mich war das Wichtigste zu zeigen, dass so eine Aufstiegsgeschichte – wie die Erzählerin sie ja erlebt, die auf dem Papier aussieht wie eine Erfolgsgeschichte und es von den Fakten her gesehen auch ist – dass die aber immer noch eine Kehrseite hat. Diese Erzählerin fühlt sich am Schluss nicht triumphierend. Es ist keine Triumphgeschichte, wo am Ende eine Gewinnerin heraus geht, sondern diese Abwertungen, die sie erlebt in ihrer Bildungsbiografie schlagen sich so sehr in ihrem Inneren nieder, dass sie am Schluss immer noch damit zu kämpfen hat.