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Kirill Serebrennikow: „Sie wollen, dass ich krepiere“
Stand: 04:01 Uhr | Lesedauer: 6 Minuten
Quelle: AFP An Kirill Serebrennikow statuiert der russische Staat ein Exempel. Der Regisseur darf das Land auch nach seinem Hausarrest nicht verlassen. Sein neuer Film läuft ohne ihn in Cannes. Ein Ferngespräch über die Freiheit – und seinen größten Gönner unter den Oligarchen.
WELT: Wie schwierig war es, Ihren neuen Film zu drehen? Ich erinnere an Ihr Tschaikowski-Projekt, wofür Sie das Geld bereits zusammenhatten, die Finanzierung aber plötzlich wegbrach.
Kirill Serebrennikow: Wir haben Geld vom Kulturministerium bekommen. Damit haben wir uns aber auch eine schreckliche Debatte über Tschaikowskis Homosexualität eingehandelt. Das Ministerium wollte eine fiktive, eine falsche Geschichte, ohne sein Schwulsein, was ich aber nicht wollte. Da habe ich ihnen ihr Geld zurückgezahlt. Man kann nicht arbeiten, wenn man unter dem Druck der Propaganda steht.