Bis vor Kurzem war unklar, wie viele Synagogen es vor dem Holocaust in Bayern gab. Inzwischen hat ein Forschungsprojekt herausgefunden: Noch in den 1930er-Jahren waren es mehr als 200, die meisten in Unterfranken und Mittelfranken. Nach 1945 geriet deren Geschichte und Existenz vielfach in Vergessenheit. So zum Beispiel im mittelfränkischen Ottensoos, wo die ehemalige Synagoge zunächst als Wohnhaus genutzt wurde und später leer stand.
Jüdische Wurzeln sichtbar machen
Lange Zeit hatten sich die Dorfbewohner mit diesem Teil der Geschichte nicht befasst, sagt Hans-Peter Schmidt, Vorsitzender des Freundeskreises der Ehemaligen Synagoge Ottensoos. In den 2000er-Jahren begann die Gemeinde dann, das jüdische Gotteshaus zu restaurieren und zur Begegnungsstätte umzugestalten.