Soll die Impfbereitschaft finanziell belohnt werden? Dafür plädiert eine Wirtschaftswissenschaftlerin aus Karlsruhe.
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Die deutsche Impfkampagne gerät ins Stocken. Die Linke sieht die Schuld bei der Bundesregierung - und fordert mehr Aufklärung. Können Fernsehspots und Plakate Impfmuffel überzeugen? Die Karlsruher Ãkonomin Nora Szech ist sich da nicht so sicher. Sie plädiert stattdessen für satte Geldprämien an Geimpfte.
Der Fraktionsgeschäftsführer der Linkspartei im Deutschen Bundestag, Jan Korte, kritisiert die Impfkampagne der Bundesregierung und fordert eine deutlich breitere Mobilisierungs- und Aufklärungskampagne. Die Bundesregierung hat zu wenig getan, um das Impfen gegen Covid-19 zu einer Selbstverständlichkeit zu machen , zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) aus einem Konzeptpapier Kortes für einen Impfsommer 2021 .
„Wir werden fanatische Impfgegnerinnen und -gegner nicht überzeugen können. Es muss darum gehen, die Leute für eine Impfung zu gewinnen, die sich nicht ausreichend informiert fühlen und Ängste haben, die man ihnen nehmen kann“, schreibt Korte.
Darüber hinaus müsse im Fernsehen und in den sozialen Medien eine Öffentlichkeitskampagne mit mehrsprachigen Spots und bekannten Leuten aus allen Generationen und Gesellschaftsbereichen laufen. „Dafür müssen Bund und Länder sofort und ohne Finanzierungshürden Geld bereitstellen“, fordert der Abgeordnete.
Die Karlsruher Wirtschaftswissenschaftlerin Nora Szech plädiert dagegen für eine finanzielle Zahlung an Geimpfte. Sie glaube nicht, dass niedrigschwellige Impfangebote und Informationskampagnen ausreichen, um mehr Menschen zum Impfen zu motivieren, sagte die Ökonomin des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) dem RND. „Das hat in keinem Land ausgereicht.“