Das sei reine Taktik, sagt Daniel Trepsdorf. Der Politikwissenschaftler aus Ludwigslust berät Gemeinden und Vereine, die sich gegen Nazis engagieren, und beobachtet die rechte Szene in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren.
Er ist überzeugt: Sebastian Richter gibt sich sehr bürgerlich und versucht, Groß Krams durch seine Aktivitäten in eine rechte Ecke zu drängen.
Verfolgen die Rechtsextremen eine Strategie? Tatsache ist: Groß Krams ist kein Einzelfall - überall in Deutschland gehen Rechtsextreme in den ländlichen Raum, kaufen dort Häuser, treten in Vereine ein und engagieren sich ehrenamtlich. Sebastian Richter selbst hat diese Taktik schon 2016 in einem Artikel für die Zeitschrift des NPD-Jugendverbandes dargelegt. Dort spricht er von einer nationalistischen Siedlungsstrategie und fordert seine Kameraden dazu auf, nach Mecklenburg-Vorpommern zu ziehen und politisch in die ländliche Gesellschaft hineinzuwirken . Im Interview mit Panorama steht er dann auch ganz offen