Illustration: Marc Herold
Donnerstagmorgen am Salzburger Schrannenmarkt, die Einheimischen sind fast unter sich. Einige Jungspunde nagen am Backhendl und spülen mit sehr frühem Bier nach. Corona hatte die Grenze ja ziemlich dicht gemacht, aber jetzt geht es endlich wieder, und so bahnt man sich nach einem Jahr Salzburg-Abstinenz den Weg zum Wurstmann des Vertrauens. Alter: siebzigirgendwas. Gesicht und Hände erinnern in Farbe und Beschaffenheit an seine Kaminwurzen. Er wirkte damals, vor Corona, stets wie einer, der zum Lachen ins Räucherkammerl geht. Knurrig, wortkarg. Aber nun: Überraschung. Hinter seiner Maske zeichnet sich ein Lächeln ab. Ungefragt greift er zu den Lieblingswürsten des Kunden. Wo der Deutsche eigentlich herkomme, will er wissen. Und dann sagt er noch: Schön, dass du da bist. Und packt eine Wurst mehr ein.
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