Arles - Vincent van Gogh ließ sich in Arles nieder, verzaubert vom provenzalischen Licht. Dessen Poesie will, so scheint es, auch der kanadisch-amerikanische Architekt Frank Gehry mit dem Turmbau zu fassen bekommen, der jetzt eines der größten privaten Kunst- und Kulturprojekte Europas vollendet: Luma Arles. Was sich am Rand der historischen Altstadt 56 Meter hoch in den südfranzösischen Himmel schraubt, gleicht jedoch vielmehr einer ramponierten Blechdose – als hätte ein Riese mit seinen Pranken eine ausgetrunkene Alu-Büchse ein wenig kräftig angepackt.
Anleihen beim Amphitheater
Der Tower ist ein Zwitterwesen: zerknittert und zerdetscht die der Stadt zugewandte Fassade aus 11 000 Aluminiumquadern; die irisierend-unregelmäßige Platten-Tektonik treibt mit dem Licht ihre Spiegel-Spiele. Den Kalkstein des nahen Gebirgszugs der Alpilles verbaute Gehry geradlinig-kubisch auf der Rückseite. Der zylinderförmige Sockel des Turms zitiert das römische Amphitheater von Arl