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Das Dirndl ist der Feind der Walkjacke. Entweder ist das eine in Mode oder das andere. Ging man früher in Jeans und Jacke zum Oktoberfest und Kirtag, ist seit Ende der 1990er Jahre Dirndl angesagt. Damit stand die Familie Giesswein modisch im Out.
Die Umsätze ihrer Jacken aus Wolle und Wollfilz brachen ein, das Unternehmen hielt sich fortan mit seinen Hausschuhen über Wasser – bis dahin ein Nebenprodukt, mit dem die Stoffreste verarbeitet wurden.
„Unsere Produktion war nicht ausgelastet, das Wachstum lag bei nur drei Prozent im Jahr, zu wenig, um die steigenden Kosten zu decken“, erzählt Markus Giesswein, unter welchen Bedingungen er gemeinsam mit seinem Bruder Johannes 2017 den Betrieb übernommen hat. „Wir haben erkannt, dass es zwei große Trends gibt – Sneakers und Nachhaltigkeit.“ Also lag es nahe, statt Wolljacken künftig primär Sportschuhe aus Wolle auf den Markt zu bringen.