Kriminalität: Seehofer verbietet Rockergruppe Bandidos West Central
Kriminalität Seehofer verbietet Rockergruppe Bandidos West Central 12.07.2021, 16:49 Uhr |
dpa
Feuerwehrleute entfernen unter Polizeischutz ein Schild am Vereinsheim der Rockergruppe Bandidos . Foto: Dieter Menne/dpa. (Quelle: dpa) Redaktion
Berlin/Dortmund (dpa) - So wenig die Aufnäher auf ihren Rocker-Kutten modisches Beiwerk sind, so wenig geht es den berüchtigten Bandidos nach Einschätzung der Behörden allein ums Motorradfahren.
Die Rockergruppe Bandidos MC Federation West Central ist ab sofort verboten und aufgelöst. Es ist laut Bundesinnenministerium das bislang größte Verbot dieser Art. Von dem Verein gehe eine schwerwiegende Gefährdung für die Allgemeinheit aus, heißt es zur Begründung.
Nach Einschätzung des Bundesinnenministeriums geht es der Rockergruppe, die ihren Schwerpunkt in NRW hat, nicht, wie in den Statuten des Vereins behauptet, vor allem um gemeinsames Motorradfahren. Zweck der Bandidos MC Federation West Central und ihrer nun ebenfalls verbotenen Teilorganisationen sei es vielmehr, einen territorialen und finanziellen Machtzuwachs innerhalb der Rockerszene anzustreben und entsprechende Ansprüche regelmäßig auch mit Gewalt, insbesondere gegenüber anderen Rockergruppierungen in seinem regionalen Einflussgebiet durchzusetzen .
Förderung von Straftaten
So hatte etwa Anfang 2019 eine Schießerei in der Kölner Innenstadt für Entsetzen gesorgt. Der Schusswechsel war wohl Teil des Machtkampfes zwischen Bandidos und Rockern von den Hells Angels . Dass Straftaten durch die Bandidos MC Federation West Central nicht nur geduldet, sondern auch gefördert und belohnt wurden, lässt sich laut Bundesinnenministerium auch daran ablesen, dass es versc
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Seehofer verbietet Rockergruppe Bandidos West Central Erschienen am 12.07.2021
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Anne-Béatrice Clasmann und Florentine Dame, dpa
Martialisches Auftreten, eigene «Gesetze», Revierkämpfe und brutale Gewalt: Wenn Rockerclubs zur Gefahr für die Allgemeinheit werden, muss der Staat handeln, heißt es aus dem Bundesinnenministerium.
Berlin/Dortmund (dpa) - So wenig die Aufnäher auf ihren Rocker-Kutten modisches Beiwerk sind, so wenig geht es den berüchtigten Bandidos nach Einschätzung der Behörden allein ums Motorradfahren.
Schwere Körperverletzung sowie versuchte und vollendete Tötungsdelikte gehen demnach auf das Konto der Gruppierung. Dass Straftaten durch die „Bandidos MC Federation West Central“ nicht nur geduldet, sondern auch gefördert und belohnt wurden, lässt sich laut Bundesinnenministerium auch daran ablesen, „dass es verschiedene Aufnäher („Patches“) des Vereins gibt, die an Mitglieder verliehen werden, die Straftaten im Sinne des Vereins verübt haben“.
Einsatzkräfte schraubten Schilder ab
Noch am Montag begannen in NRW Einsatzkräfte von der Feuerwehr unter Polizeischutz damit, die großflächigen Schilder an Vereinsräumen abzuschrauben. Das Vereinsvermögen werde beschlagnahmt, teilte das Bundesinnenministerium mit. „Das bislang größte Verbot einer kriminellen Rockergruppe zeigt, dass sich der Rechtsstaat nicht an der Nase herum führen lässt“, sagte Seehofer.