Neuer Abschnitt
Geboren wird Heinrich Vivien Tietjen am 24. Juni 1881 als Diplomatensohn im marokkanischen Tanger. Er soll die gleiche Laufbahn wie sein Vater einschlagen. Deshalb geht er im Auftrag der Bremer Westafrika-Gesellschaft nach Kamerun. Aber eine Augeninfektion beendet seinen Aufenthalt in der deutschen Kolonie.
Von Sozialdemokraten unterstützt
Auf der Schiffspassage nach Europa motiviert ihn Arthur Nikisch, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, Musik zu studieren. Am Stadttheater in Trier wird Tietjen als zweiter Kapellmeister angestellt und rückt rasch zum Intendanten auf.
Mit 26 Jahren bringt er erstmals Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen auf die Bühne. Er inszeniert und dirigiert. Nach dem Ersten Weltkrieg saniert er erfolgreich das Opernhaus in Breslau. Die Sozialdemokraten ernennen ihn 1925 zum Intendanten der Städtischen Oper in Berlin.