Foto: Adrian Moser
Da staunte Regierungsrat Philippe Müller wohl nicht schlecht: Im November 2019 besuchte er die Geheimdienstabteilung der Berner Kantonspolizei. Als kantonaler Sicherheitsdirektor obliegt ihm auch die Aufsicht über den «Fachbereich Staatsschutz». Beim Kontrollbesuch liess er offenbar in der Datenbank des Nachrichtendienstes nach seinem eigenen Namen suchen – und prompt gab es einen Treffer.
Auch nach einem Mitglied des Grossen Rates liess Müller die Datenbank durchsuchen, und auch dieses tauchte dort auf. Bei einem späteren Besuch von Kantonsvertretern beim kantonalen Nachrichtendienst wurde gar festgestellt, dass die Namen von sechs der sieben bernischen Regierungsräte im System des Geheimdienstes zu finden sind. So steht es im Jahresbericht 2020 der Geschäftsprüfungskommission des bernischen Grossen Rates. Ein Teil der Kommission hatte Müller bei seinem Geheimdienstbesuch begleitet.