Die Haltung gegenüber dem Alter macht sich dabei auf vielen Ebenen im Körper bemerkbar – etwa beim Herzen. Eine positivere Einstellung zum eigenen Lebensalter geht seltener mit Herzerkrankungen einher als eine negative. Dass Altern durchaus eine Kopfsache ist, zeigt sich auch genau bei dem Organ, das in unserem Kopf steckt, dem Gehirn. Ältere Personen, die sich jünger als ihr tatsächliches Alter empfinden, haben ein biologisch jüngeres Gehirn. Insofern überrascht es nicht, dass bei subjektiv Junggebliebenen die geistigen Kräfte wie das Gedächtnis im Alter weniger nachlassen.
Ein wichtiges Anzeichen für biologisches Altern von Zellen ist die Länge der Telomere. Telomere sind die Schutzkappen an den Enden der Chromosomen. Mit jeder Zellteilung werden sie kürzer, bis sich die Zellen nicht mehr teilen und vergreisen. Eine kürzere Telomerlänge ist ein Marker für beschleunigte Zellalterung. In einer Studie mit mehr als 300 älteren Erwachsenen nahm Forscherin Levy sowohl deren Einstellung gegenüber dem Altern unter die Lupe als auch vier Jahre später die Länge ihrer Telomeren. Probanden mit negativer Haltung hatten vier Jahre später eine kürzere Telomerlänge, waren also biologisch schneller gealtert.