Schildkröte aus Stachen
Stachen
Vom Balkan in den Thurgauer Garten: Migros-Gründer rettete einst 20'000 Schildkröten vor der Verarbeitung zur Dosensuppe
1954 machte eine einmalige Rettungsaktion von Schildkröten Schlagzeilen. Damals kaufte Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler 20'000 Schildkröten, welche aus Jugoslawien kamen und eigentlich zu Dosensuppe verarbeitet hätten werden sollen. Drei dieser Schildkröten leben heute im Kanton Thurgau in Stachen bei Andrea Holenstein und ihrer Familie.
Robin Bernhardsgrütter
Bild: PD
«Generation Dutti», titelt das Migros Magazin diese Woche und druckt eine 70-jährige griechische Landschildkröte ab. Mit Dutti ist der Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler gemeint, der 1954 etwa 20'000 Schildkröte vor dem sicheren Tod gerettet hatte. Damals kamen die Panzertiere von Jugoslawien in Kisten in die Schweiz und wurden hier zwischengelagert. Ursprünglich sollten die Schildkröten zu Suppe verarbeitet und in Konservendosen abgefüllt werden. Aus heute nicht mehr verfolgbaren Gründen verzögerte sich der Weitertransport. Niemand hatte sich mehr um die Tiere gekümmert â sie wären fast verendet. Als Gottlieb Duttweiler davon erfuhr, kaufte er die Tiere kurzerhand und die Migros verkaufte sie daraufhin zum Selbstkostenpreis von drei Franken unter dem Motto «Osterüberraschung für die kleinen und grossen Tierfreunde: lebende Schildkröten» an ihre Kundinnen und Kunden weiter.