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Adrian Hirt hat bewegte Monate hinter sich. Erst brannte ihm seine Existenz nieder, seit Corona erlebt er einen Aufschwung.
Foto: Nicola Pitaro
Darin sein Laden, seine Würste, seine Wohnung. Sein Leben.
Es war 2019, Adrian Hirt bekam einen Anruf, er solle löschen helfen kommen, es brenne im Dorf. Hirt ist Mitglied bei der Feuerwehr in Tschiertschen GR hoch über Chur, an diesem Tag aber war er verplant und darum im Tal unten. «Ich hätte meine eigene Wohnung, meinen eigenen Laden löschen sollen», sagt er.
Das Feuer änderte Hirts Leben. Schaden in der Höhe von Hunderttausenden von Franken, die Motivation auf null, ein prämiertes Produkt vor dem Aus. Der 37-jährige Hirt stellte bis zum Brand Bündnerfleisch und Salsiz auf ganz urtümliche Weise her: nach dem Rezept des Urgrossvaters. Er nahm das Fleisch von lokalen Mutterkühen, etwas Veltliner, Salz und Gewürze und viel Zeit. Fertig war seine Ur-Variante von Trockenfleisch, das es kaum noch gibt. Er gelangte damit in die Regale von Globus und Volg und Bioläden. Die Sache begann als Erfolgsgeschichte und wurde zum Desaster. Der Brand. Das Loch. Und dann?