Die Ankündigung, dass es sich bei "Boy From Michigan" um das bisher autobiografischste Album von John Grant handeln solle, ließ Verwunderung aufkommen. Immerhin trägt der demnächst 53-jährige Musiker sein Herz bereits seit seinem Solo-Debüt "Queen Of Denmark" von 2010 auf der Zunge. Nicht nur in Interviews, sondern auch im einen oder anderen recht bekenntnishaften Songtext hat man also viel mehr über den US-Songwriter erfahren, als man eigentlich wollte: "I wanted to change the world / But I could not even change my underwear": Nicht zuletzt alte Kränkungen, das (vermeintliche) persönliche Versagen, die Standortbestimmung als Außenseiter und gerne auch das Leiden daran bestimmen sein Werk.