Unterstützer der kubanischen Regierung demonstrieren an der Uferpromenade Malecon.
Foto: Eliana Aponte/dpa
Donnerstag, 22. Juli 2021 - 03:18 Uhr
Seit Jahrzehnten hatte es nicht solche Massenproteste in Kuba gegen die Regierung gegeben. Viele Demonstranten wurden deswegen zu Haftstrafen verurteilt. Menschenrechtsaktivisten kritisieren dies.
Havanna (dpa) - Nach den jüngsten Massenprotesten gegen die sozialistische Regierung in Kuba werden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten zahlreiche festgenommene Demonstranten in Schnellverfahren zu Haftstrafen verurteilt.
Ihnen werde das Recht auf Verteidigung verweigert, schrieb der Regionalchef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), José Miguel Vivanco, auf Twitter.
„Die Berichte, die wir aus Kuba erhalten, sind trostlos“, schrieb Vivanco. Hunderte Demonstranten seien inhaftiert. Polizei und Militär kontrollierten die Straßen der Karibikinsel. Zahlreiche Aktivisten und Journalisten stünden unter Hausarrest. Am 11. Juli hatten Tausende Kubaner in zahlreichen Städten für Freiheit, gegen Unterdrückung und Mangelwirtschaft demonstriert. Solche Proteste hatte es in dem Karibikstaat seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben.