Schmerzhafte Erinnerung an der Eröffnungs-Zeremonie der Olympischen Spiele von Tokio.
Zum ersten Mal überhaupt an Olympischen Spielen wurde an der Eröffnungs-Zeremonie von Tokio in Anwesenheit des Kaisers von Japan eine Schweigeminute zum Gedenen an die elf israeliscchen Olympia-Sportler durchgeführt, die 1972 an den Spielen von München von palästinensischen Terroristen des «Schwarzen Septembers» ermordet worden waren. Unter den Todesopfern von 1972 hatten sich sechs Trainer und fünf Athleten befunden sowie ein westdeutscher Polizeioffizier, der am erfoglosen Befreiungsversuch der israelischen Sportler teilgenommen hatte. Nie zuvor hatte das Internationale Olympische Komitee IOC dem Drängen der Israeli und weiterer Kreise nachgegeben, der Ermordeten in einer offiziellen Zeremonie zu gedenken. Jetzt, ein Jahr vor dem 50. Jahrestag des Mordanschlags von München, wurden an den Eröffnungsfeierlichkeiten der Spiele von Tokio eine Schweigeminute eingeschaltet. Die nicht angekündigte Geste kam einen Tag, nachdem der japanische Direktor der Eröffnungszeremonie wegen eines in den 1990er Jahren gemachten Holocaust-Witzes von seinem Posten entlassen worden war.