von
Malte Fischer
Damit sind wir den schlimmsten Aspekten sowohl der stagflationären Siebzigerjahre als auch der Phase von 2007 bis 2010 ausgesetzt. Die hohen Schuldenquoten und eine Mischung aus lockerer Wirtschaftspolitik und negativen angebotsseitigen Schocks drohen die Inflation anzukurbeln. Dies bereitet die Bühne für die Mutter aller stagflationären Schuldenkrisen in den kommenden Jahren.
Die lockere Geld- und Fiskalpolitik wird weiter Vermögens- und Kreditblasen befeuern und zu einer sich in Zeitlupe abspielenden Katastrophe führen. Warnsignale sind überall erkennbar â in den hohen Kurs-Gewinn-Verhältnissen, den niedrigen Risikoaufschlägen bei Aktien, den überhöhten Preisen für Wohnimmobilien und Technologiewerte. Hinzu kommt der irrationale Ãberschwang, der die sogenannten SPACs (Mantelgesellschaften ohne operatives Geschäft, die Kapital für Akquisitionen einsammeln), den Kryptosektor oder das aus den Fugen geratene Daytrading der Kleinanleger umgibt. An irgendeinem Punkt wird dieser Boom in einem Minsky-Moment (einem plötzlichen Vertrauenseinbruch) kulminieren, und eine Straffung der Geldpolitik einen Crash auslösen.