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Viktor Kalinke ist nicht nur Verleger, Psychologe, Mathematiker und Professor, er ist selbst auch Dichter. Und die Reihe âNeue Lyrikâ im Leipziger Literaturverlag begann er vor Jahren einmal mit einem eigenen Gedichtband âIndianer im karierten Hemdâ. Und er hat seitdem nicht aufgehört, Gedichte zu schreiben. Gedichte, die spüren lassen, dass ernsthafte Lyriker auch immer nachdenkliche Philosophen sind.
Auch wenn er am Ende dieser neuen Auswahl eigener Gedichte auch ein paar spielerische Texte einstreut, die den Lesern einreden wollen, Poesie sei keine Lebensform, Poesie spiele nur mit Wörtern.
Natürlich ist Poesie eine Lebensform. Der ganze neue Gedichtband beweist es. Und das extra für den Titel zitierte Gedicht ânichts ist besserâ sowieso. Darin geht es um den bekloppten Absolutheitsanspruch unserer Gesellschaft, die sich ânie genügenâ kann (wie auch Konstantin Wecker in seinen wilden Zeiten sang), immer alles âund noch viel mehrâ will und mental regelrecht besessen ist von der Radikalisierung in Alles oder Nichts.