Panorama
DPA 14.07.21 00:22 Uhr
Deutsche Presse-Agentur
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Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz trifft auf seiner Reise nach New York Betroffene. Foto: Robert Jaeger/APA/dpa
New York/Wien (dpa) - Als Melissa Hacker 1990 mit ihrer Mutter Ruth Morley Wien besuchte, hatte diese eine besondere Anweisung an ihre Tochter: «Sie sagte mir, ich solle nicht für die U-Bahn bezahlen, um keinen faschistischen Staat zu unterstützen».
Der Schmerz saß tief bei der mittlerweile gestorbenen Jüdin Morley, die 1939 mit einem Kindertransport vor den Nazis aus ihrer Heimat Österreich fliehen musste und schließlich in den USA Zuflucht fand.
Durch eine Gesetzesänderung für Nachkommen von NS-Opfern wurde Tochter Hacker, einer US-amerikanischen Filmemacherin, nun von Bundeskanzler Sebastian Kurz in New York die Staatsbürgerschaft Österreichs verliehen. Für die 59-Jährige geht mit der «längst überfälligen Anerkennung» ein jahrzehntelanges Unrecht zu Ende. Eine ähnliche Regelung wurde jüngst auch in Deutschland ausgeweitet.