Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hatte am Sonntag in der ZIB2 angekündigt, Arbeitslose stärker durch Sanktionen "motivieren" zu wollen, durch Kürzungen des Arbeitslosengeldes oder der Notstandshilfe beispielsweise, wenn sie zumutbare Stellen nicht annehmen würden. Die Zumutbarkeitsbestimmungen sollen immer wieder verschärft werden. Am Mittwoch legte das Arbeitsministerium nach und meldete 19.000 "Arbeitsverweigerer".
Jenseits des Arbeitsmarktes stellt sich die Frage: Wann und wie weit lassen sich Menschen durch Drohungen und Strafen "motivieren"? Wie weit und wie nachhaltig lassen sie sich dazu bewegen, ihr Verhalten in eine bestimmte Richtung zu ändern? Sei es in der Erziehung, im Zusammenleben, in Schule oder Arbeitsalltag und immer dann, wenn es darum geht, Regeln, Vorgaben und Gesetze einzuhalten. Oder ist die "Karotte vor der Nase", eine in Aussicht gestellte Belohnung, ein wirksamerer Antrieb?