Stuttgart (dpa/lsw) - Dreck, kaputte Laternen, Schmierereien und Hundekot: Aus Sicht des Präsidenten des baden-württembergischen Landeskriminalamtes prägt häufig die Verwahrlosung im öffentlichen Raum das Sicherheitsempfinden der Menschen - auch wenn Straftaten in vielen Bereichen zurückgehen. Das seien Phänomene, die die Menschen verunsicherten, sagte LKA-Chef Andreas Stenger der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Sie denken, wenn hier etwas passiert, dann hilft mir niemand.» Zwar sei die Zahl der Einbrüche im vergangenen Jahr drastisch gesunken. Doch Menschen führten im Gespräch Dinge auf wie Graffiti und abgemeldete Autos auf der Straße.
«Da denken sie, da tut niemand was - und das setzt sich fest», sagte Stenger. Eine Unterführung in einem desolaten Zustand werde von Menschen gemieden. «Dann gehen viele Leute dort nicht mehr hin und es entsteht eine Verfallsspirale», sagte der LKA-Präsident. Nach seiner Einschätzung muss man allerdings die kleinen Dinge ernst nehmen, bevor sie sich verfestigten. Es könne sonst ein Kriminalitätshotspot entstehen, den man dann mit einem ungleich größeren Aufwand wieder sicherer machen müsse.