Jan Hus in Konstanz: Der verkohlte Leichnam hing an der Kette
Der verkohlte Leichnam hing noch an der Kette
König Sigismund hatte dem böhmischen Prediger Jan Hus freies Geleit zugesagt. Doch das Konzil von Konstanz veranstaltete mit dem Kirchenkritiker 1415 einen Schauprozess. Sein Tod auf dem Scheiterhaufen hatte weitreichende Folgen.
Stand: 05:24 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten
Von Florian Stark
Quelle: picture-alliance / Leemage
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Angesichts der Feindseligkeit des Publikums gegenüber dem Verurteilten wagten es seine Freunde nicht, den Henker zu bestechen. So musste der Magister Jan Hus am 6. Juli 1415 das übliche Martyrium eines „Erzketzers“ über sich ergehen lassen: Die Flammen schlugen hoch und brachen die Hymnen ab, die Hus gesungen hatte. Als das Feuer heruntergebrannt war, hing der verkohlte Leichnam noch an der Kette. Die Henker zerschlugen die Knochen und sorgten dafür, dass auch die letzten Spuren des Körpers verschwanden. Die Asche wurde in den Rhein geschüttet.