Wien - Eine Hand wäscht die andere. Intensiv wie noch nie hat der Ibiza-Untersuchungsausschuss des österreichischen Parlaments Parteispenden, politische Postenbesetzungen und enge Beziehungen zwischen großen Unternehmen und Regierungsparteien durchleuchtet.
"Der Ruf des Landes ist sicher ramponiert", bilanziert der Politikberater Thomas Hofer zum Ende der Ermittlungen des Ausschusses am Donnerstag. Was mit der Veröffentlichung des Ibiza-Videos vor gut zwei Jahren begann, münde nun in eine beachtliche Image-Delle speziell für Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Die im Ausschuss veröffentlichten Chats vom Kanzler-Handy erweckten den Eindruck, dass der 34-Jährige entgegen seines Versprechens eines neuen politischen Stils nicht mit einem System der eher fließenden Grenzen zwischen Wirtschaft und Politik gebrochen habe, so Hofer.