London - Inmitten des euphorischen Jubels über das italienische Final-Märchen dachte Roberto Mancini nicht an das bevorstehende große Endspiel, sondern noch einmal zurück.
An all die Häme und Kritik, mit der die italienische Fußball-Nationalelf bei seinem Start nach der verpassten WM 2018 überschüttet wurde. "Niemand hat an uns geglaubt, als wir angefangen haben. Niemand", sagte der 56 Jahre alte Trainer, der nach dem vorläufigen Höhepunkt der beeindruckenden EM-Reise voller Stolz auf sein Team blickte: "Ich muss mich bei den Jungs bedanken, die immer daran geglaubt haben. Aber es gibt noch etwas zu erledigen."
Nach der bestandenen ultimativen EM-Reifeprüfung mit einem 4:2 im Elfmeterschießen gegen starke Spanier wollen die Azzurri nun den zweiten EM-Triumph für Italien nach 1968 nach Hause bringen. "Noch ist nichts erreicht", mahnte Mancini, der mit seinem Team nun seit unglaublichen 33 Spielen in Serie unbesiegt ist. Verteidiger Leonardo Bonucci versprach: "Jetzt fehlt nur noch ein Zentimeter. Wir werden Sonntag mit der gleichen Aggressivität auf den Platz gehen, um das nach Hause zu bringen, was uns seit über 50 Jahren fehlt."