Am Freitagabend hielt der Rurdamm bei Heinsberg in Nordrhein-Westfalen den extremen Wassermassen nicht mehr Stand. Rettungskräfte begannen bei einbrechender Dunkelheit, die umliegenden Ortschaften zu evakuieren. Rund 700 Einwohner von Wassenberg mussten umgehend ihre Häuser verlassen. Wann und ob sie wieder nach Hause zurückkehren können, ist in diesen Momenten nicht klar.
Das Beispiel Rurdamm zeigt, dass die Gefahr von Unterspülungen und einstürzenden Häusern vielerorts in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auch einen Tag nach den sintflutartigen Regenfällen nicht gebannt ist. Und dort, wo die Menschen in ihren Häusern bleiben konnten, fehlt teilweise sauberes Trinkwasser und Strom. Noch immer müssen mehr als 100.000 Menschen auf Elektrizität verzichten. Der Landkreis Ahrweiler, der mit am schlimmsten von der Flut heimgesucht wurde, wird laut der örtlichen Behörden noch wochenlang keine Gasversorgung haben.