EU-Ratspräsidentschaft
"Schande" statt Vorfreude in Slowenien
Stand: 01.07.2021 04:40 Uhr
Slowenien übernimmt heute die EU-Ratspräsidentschaft. In Ljubljana halten die Leute wenig von Premier Janša und seinem Pöbel-Populismus - doch auch die Erwartungen an Brüssel sind gering.
Von Stephan Oszváth,
ARD-Studio Wien
Ein Akkordeonspieler am zentralen Preseren-Platz von Ljubljana verdient sich mit Volksmusik ein paar Münzen für eine neue Büchse Bier dazu. Es kommen wieder Touristen - nach der Corona-Pause. Im Hostel "Celica" auf dem Gelände einer früheren Kaserne sind höchstens 20 Prozent der Zimmer belegt. Sonst sei das Hostel im autonomen Kulturviertel Metelkova immer ausgebucht, erzählt Managerin Majda Mali. Sie zeigt die Zimmer, die lokale Künstler gestaltet haben: Viel Holz, eine Galerie, regelmäßige Konzerte schaffen Gemütlichkeit im ehemaligen Militärgefängnis. Prominentester Häftling war in den späten Achtzigerjahren Janez Janša, heute Premierminister Sloweniens.