Aus den Ammenmärchen hat der russische Showrunner und Drehbuchautor Ilya Kulikov eine Miniserie gemacht, einen Thriller mit übernatürlichen Elementen, der den Zuschauer umgehend und dauerhaft in Bann zu schlagen vermag (sofern man bei zwei von acht Episoden, die vorab zur Verfügung gestellt wurden, aufs Ganze schließen kann). „Djatlow Pass – Tod im Schnee“, zu sehen ab dem 5. Juli beim Fox Channel, ist eine Mischung aus „Akte X“ und „Blair Witch Project“ auf Russisch (abzüglich des Found-Footage-Stils).
Die Handlung ist dreigeteilt. In der Gegenwart versucht ein eleganter, geheimnisumwitterter KGB-Major, mit Helfern aus Swerdloswk das Geschehene aufzuklären. Parallel wird – per Rückblenden in kontraststarken Schwarz-Weiß-Bildern – von der Tour selbst erzählt, von Vorfreude, Aufbruch und Erwartungen der Teilnehmer, von Kameradschaft und Spannungen im Team. Und schließlich geht es – in überwirklich leuchtenden Farben – hinab in die Kriegserinnerungen jenes KGB-Manns Oleg Kostin, der kurz vor dem Sturm auf Berlin im April 1945 in einem Schloss in Brandenburg, das auf keiner Karte verzeichnet ist, Dinge sieht, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen. Und die ihn zum richtigen Mann machen für die Untersuchung am „toten Berg“. Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen – Kostin ist der Agent Fox Mulder dieser Serie und es gibt natürlich Verbindungen zu der unheimlichen Nacht im ostdeutschen Gruselschloss.