Zwei Jahre lang hat der heutige Dokumentarfilmer Philipp Lippert eine Schwester. Vanessa und er sind unzertrennlich. Sie spielen gemeinsam, fahren mit den Eltern in Urlaub und feiern Karneval. Er ist sechs Jahre alt, da ist seine kleine, ein Jahr jüngere Pflegeschwester Vanessa plötzlich weg, von einem Tag auf den anderen.
Das Thema bleibt ein Tabu in der Familie, denn Vanessa wird wieder im Kinderheim abgegeben, entgegen aller guten Vorsätze der Familie, Vanessa bei sich aufwachsen zu lassen. Dem Sohn wird die Entscheidung nicht erklärt, und er fragt nie. Es herrscht Schweigen. Als Erwachsener begibt Philipp Lippert sich dann auf die Spurensuche. Der heute 24-Jährige filmt und verarbeitet seine Suche nach der verlorenen Schwester in der bewegenden NDR-Dokuserie "Kurzzeitschwester". Vanessa und Philipp erzählen auf dem Roten Sofa ihre sehr persönliche Geschichte: Von ihrer Kinderzeit, ihren getrennten Werdegängen, den Schwierigkeiten einer Familie, dem Verlust, dem Wiederfinden und Wiedersehen 17 Jahre später, aber auch von Schuldgefühlen, neuem Kennenlernen und Versöhnung.