Diversität in Japan
Vielfalt - wenig mehr als ein Motto
Stand: 21.07.2021 04:15 Uhr
"Einheit in Vielfalt" ist das Motto dieser Olympischen Spiele - in Japan wird das aber kaum gelebt. Wie es im Olympia-Land um die Rechte queerer Menschen steht.
Julia Linn, ARD-Studio Tokio
Respekt und Diversität haben sich die Olympia-Organisatoren auf die Fahnen geschrieben. Gastgeber Japan scheint es damit allerdings noch nicht allzu ernst zu meinen. Wer hier nicht ins Schema passt, erlebt häufig Diskriminierung. Die LGBTQ-Gemeinschaft im Land hatte gehofft, dass die Olympischen Spiele daran etwas ändern. Aber ihre Hoffnung wird wohl enttäuscht.
Erst im Juni scheiterte ein Gesetz, das die Grundrechte queerer Menschen sichern sollte. Der Winderstand innerhalb der konservativen Regierungspartei lag nur an einem einzigen Satz: "Die Diskriminierung von LGBTQ-Menschen ist inakzeptabel." Für Entsetzen sorgten Abgeordnete bei der Debatte: Die Anliegen Homosexueller und transgeschlechtlicher Menschen seien "töricht", ihre Existenz "gegen die Erhaltung der Spezies des japanischen Volks".