Foto: Raphael Moser
Herr Koch, Boris Johnson hat für Montag den «Freedom Day» ausgerufen: Alle britischen Corona-Massnahmen sollen fallen – trotz steigender Inzidenzwerte. Ist dieser Schritt mutig oder leichtsinnig?
Es liegt nicht an mir, die britische Regierung zu beurteilen. Alle Länder stehen vor der Herausforderung, den Weg zurück in die Normalität zu finden. Die Briten wählen jetzt den Weg, möglichst schnell zu öffnen. Das kann man machen. Wichtig scheint mir, dass man flexibel genug bleibt, zu reagieren, wenn die Hospitalisationen wieder zunehmen.
Braucht die Schweiz einen «Freedom Day»?
Ich weiss nicht, ob wir an einem fixen Datum alle Regeln fallen lassen sollten. Viel wichtiger ist es, uns zu überlegen, wie wir mit diesem Virus umgehen, denn es wird nicht mehr verschwinden. Zu vermeiden sind Massnahmen, die zwar das Virus in Schach halten, aber selber grosse Schäden verursachen. Deshalb sollten wir uns jetzt gut aufstellen für den Herbst, damit dann keine neuerlichen harten Einschränkungen mehr nötig werden.