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„Wir bitten, lassen Sie diese Mutter zu ihrem Kind“
Doris Weinert war acht, als ihre Mutter ins Gefängnis kam, die Familie ihre Mühle verlor. 70 Jahre später erfährt sie von einer unglaublichen Rettungsaktion.
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Marcus GlahnDoris Weinert auf ihrem Land an der Mittelmühle bei Teupitz.
Neuendorf/Brandenburg - Die Müllerstochter ist wieder da. Ihr Mercedes parkt hinter der Mühle, die Fenster des flachen Baus aus DDR-Zeiten stehen offen, der Tisch ist gedeckt, es gibt Kaffee und selbst gebackenen Kirschkuchen, das alte Kofferradio spielt englische Schlager aus den Achtzigern. Verwandte aus dem Nachbardorf verabschieden sich, da kommt schon der nächste Besuch: die Anwältin aus Berlin, die die Familie im Restitutionsverfahren vertreten hat. Geschirr wird abgeräumt, der Tisch neu gedeckt. So geht es die ganze Zeit, seit Doris Weinert aus Bremen nach Brandenburg gekommen ist: ein Treffen mit der Pächterin vom Restaurant, eins mit dem Tischler von nebenan, eins mit den jungen Leuten, die die Halle gemietet haben und dort Tiny Houses bauen wollen. Doris Weinert sieht aus dem Fenster zur Halle, die verlassen in der Nachmittagssonne liegt. Sie habe das Gefühl, mit den kleinen Häusern gehe es nicht so richtig voran, sagt sie. Das macht ihr Sorgen. Denn vorangehen muss es hier an der Mühle in Brandenburg. Das hat sie ihren Eltern versprochen. Das ist ihre Lebensaufgabe.