Franziska Rothenbühler
Wenn irgendwo eine Person auf einer Bank sitzt, setzt man sich normalerweise nicht zu ihr. Auch im Zug geht man – seit der Corona-Pandemie sowieso – meist auf Distanz. Beim gelben Holzbänkli, das sich gegenwärtig im Innenhof des Berner Burgerspitals befindet, ist es gerade umgekehrt. Die Personen, die dort warten, wollen, dass sich Leute zu ihnen gesellen. Sie sind als Zuhörerinnen und Zuhörer dort und bereit, allen ein offenes Ohr zu schenken.
Fritz Zurflüh ist einer der Zuhörer. Er lässt sich regelmässig für einen Zweistundenblock einteilen. Als Vorstandsmitglied des Vereins «‹und› das Generationentandem» war er schon in Thun dabei, wo das Zuhörbänkli erfunden wurde. Zuhören sei für ihn «eine politische Mission», sagt der 67-Jährige. «Nur wenn ich anderen zuhöre, erfahre ich, wer um mich herum ist. »